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Meine Ausbildung zur Synchronsprecherin – Das 1. Semester

Seit Oktober 2020 mache ich eine Ausbildung zur Synchronsprecherin an der Deutschen POP in München. „Aber was lernst du denn da überhaupt? Du musst doch nur reden“ Diese Frage wird mir oft gestellt. Tatsächlich lerne ich jede Woche unglaublich viel – vor allem über mich selbst. Hier gebe ich euch einen Einblick in mein erstes Semester:

Die Kernaussage der Ausbildung zur Synchronsprecherin: Erzähl es mir!

Am Mikrofon transportieren wir nur unsere Stimme. Aber es steckt noch viel mehr dahinter. Gleich als erstes habe ich gelernt, wie wichtig es ist, dass ein Text nicht abgelesen klingt. Die Hörer*Innen müssen das Gefühl haben, dass ich direkt mit ihnen spreche. Bereits in den ersten Stunden habe ich gemerkt, dass es einen großen Unterschied macht, ob wir eine Geschichte einer Person erzählen oder direkt ins Mikrofon sprechen.

Inzwischen habe ich in der Ausbildung zur Synchronsprecherin viele Techniken gelernt, wie ich diese Herausforderung meistern kann. Die einfachste Lösung ist natürlich, einfach nicht abzulesen. Gar nicht so einfach bei langen Texten und der Aufregung im Studio. Auch heute ist dies immer noch ein Punkt, an den ich mich immer wieder erinnern muss.

Sei du selbst!

Schon sehr früh durfte ich eigene Texte schreiben, in denen ich meine Persönlichkeit zeigen konnte. Gleichzeitig war jede Kategorie unterschiedlich. Bei der Ausbildung zur Synchronsprecherin an der Deutschen POP wurden folgende Bereiche abgedeckt:

  • Wetter
  • Prominews
  • Werbung
  • Moderation

Da ich hier zeigen soll, wer ich bin, müssen die Texte auch so klingen wie ich spreche. „Schriftdeutsch“ ist also Tabu! Den ein oder anderen Text musste ich zwar überarbeiten, dann hatte ich aber schnell den Dreh raus! Auf meiner Seite über meine Ausbildung zur Synchronsprecherin findet ihr auch ein paar Hörproben von mir.

Darüber hinaus habe ich auch Sachtexte, Gedichte und das erste Hörbuch eingesprochen. Hier waren die Texte vorgegeben. Trotzdem muss es so klingen, als würde ich gerade nichts Anderes lieber erzählen. Das kann ganz schön anstrengend sein!

Sport für den Körper und Balsam für die Stimme

Ich hätte nie gedacht, wie anstrengend es sein kann, vor dem Mikrofon zu stehen. Aber nur bei vollem Körpereinsatz erreiche ich die Hörer*Innen wirklich. Ihr habt bestimmt schon mal einer Freundin etwas wirklich Wichtiges erzählen wollen. Da steht ihr auch nicht bewegungslos rum oder? Bei der Ausbildung habe ich deswegen gelernt, wie ich das auch vor dem Mikrofon umsetzen kann. Und den Weg zum Fitnessstudio kann ich mir an dem Tag sparen 🙂

Atemuebungen Synchronsprecherin

Natürlich durfte eins bei der Ausbildung zur Synchronsprecherin nicht fehlen: die Stimme selbst. Es ist sehr fordernd und ungewohnt, so viel mit der eigenen Stimme zu arbeiten. Aus diesem Grund habe ich viele Atem- und Sprechübungen beigebracht bekommen, die ich regelmäßig nutze. Auch vor einem wichtigen Telefonat ist es nützlich, die Stimme ein bisschen aufzuwärmen.

Für mich als Münchnerin war es besonders schwer, mich an manche Regeln der Aussprache zu halten. Wusstet ihr, dass man das Wort „König“, ausspricht wie „Könich“? Inzwischen beachte ich solche Regeln sogar im Alltag. Ein tolles Buch zum Üben ist hierfür „Der kleine Hey. Die Kunst des Sprechens“.

Grundlagen der Technik

Zu guter Letzt hatten wir noch einen Exkurs in die technischen Aspekte des Synchronsprechens:

  • Wie stelle ich mein Mikrofon ein?
  • Wofür brauche ich einen POP-Schutz?
  • Wie mache ich eine Aufnahme?
  • Wie schneide ich meinen Lachanfall aus der Tonspur raus?

Jetzt kann ich meine eigenen Aufnahmen machen, bearbeiten und verschicken. Heutzutage ist das ein großer Vorteil, da alles sehr schnell gehen muss. Außerdem habe ich ein besseres Verständnis für die Technik und wie sie sich auf die Qualität meiner Aufnahme auswirkt.

Der erste Meilenstein der Ausbildung zur Synchronsprecherin

Ein Drittel der Ausbildung ist geschafft! Ich darf mich nun als zertifizierte Sprecherin bezeichnen. Alles, was ich gelernt habe, hat meine Qualitäten beim Sprechen verbessert. Und das nicht nur am Mikrofon, sondern auch bei meiner Tätigkeit als Freie Rednerin und im Alltag.

Zertifikat Sprecher

Habt ihr nun auch Interesse an einer Ausbildung zur Synchronsprecherin oder zum Synchronsprecher? Ich kann euch die Deutsche POP sehr empfehlen. Natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten und eine Schauspielausbildung ist bei vielen professionellen Synchronsprecher*Innen eine gute Grundlage. Gerne beantworte ich euch Fragen zu meiner Ausbildung. Schreibt mir einfach!

Fotos: Andreas Bee, Melanie Schäffler

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