Du betrachtest gerade Hochzeit ist nicht gleich Hochzeit – Die standesamtliche Trauung

Hochzeit ist nicht gleich Hochzeit – Die standesamtliche Trauung

Standesamtliche Trauung, kirchliche Trauung oder Freie Trauung: es gibt so viele Möglichkeiten zu heiraten. Als Traurednerin schlägt mein Herz natürlich für Freie Trauungen. Trotzdem erfüllt jede Art zu heiraten ihren Zweck. Das Wichtigste bei der Entscheidung ist: Hauptsache, das Brautpaar ist glücklich! Ich möchte euch in diesem Beitrag die Merkmale einer standesamtlichen Trauung aufzeigen.

Der Zweck einer standesamtlichen Trauung

Die standesamtliche Trauung wird von nahezu jedem Paar in Anspruch genommen, da hier die Ehe rechtskräftig gültig ist. Der Staat ist also die entscheidende Instanz, das Standesamt führt die Trauung durch und das Brautpaar muss formale Kriterien erfüllen. Seit Oktober 2017 dürfen auch endlich homosexuelle Paare standesamtlich heiraten. Was für ein toller Meilenstein! Übrigens: eine vorher eingetragene Lebenspartnerschaft kann auch in eine Ehe umgewandelt werden.

Ich habe beim Standesamt München ein paar Informationen eingeholt. Einzelne Details können je nach Standesamt variieren, aber so bekommt ihr einen ersten Überblick über die wichtigsten Punkte.

Formale Kriterien

Um euch trauen lassen zu können, müsst ihr bestimmte Kriterien erfüllen. So muss in München zum Beispiel mindestens eine Partei in München wohnen. Außerdem müsst ihr diverse Dokumente vorweisen können, z.B.:

  • Formular zur Anmeldung der Eheschließung
  • Meldebescheinigung
  • Geburtsurkunde
  • Bei zweiter Ehe: Nachweis der Scheidung
  • Ehe mit Auslandsbezug: zusätzliche Dokumente
Merkmale standesamtliche Trauung

Zeitlicher Rahmen

Das Standesamt München empfiehlt, den Antrag zur Eheschließung ca. 6 Monate im Voraus einzureichen. Aufgrund der vielen Trauungen müsst ihr auf die angebotenen Termine des Standesamts Rücksicht nehmen. So dauert die standesamtliche Trauung auch nur ungefähr 15 Minuten.

Ablauf einer standesamtlichen Trauung

Zu Beginn gibt es einen Empfang für das Brautpaar und die Gäste. Anschließend begrüßt der / die Standesbeamte*in die Anwesenden und spricht über die gemeinsame Zukunft des Paares. Danach folgt die Zeremonie und das „Ja-Wort“. Nachfolgend wird die Niederschrift vorgelesen, die schließlich vom Brautpaar und dem / der Standesbeamten unterschrieben wird. Viele wissen gar nicht, dass ihr nicht zwingend Trauzeug*innen braucht. Wenn ihr welche habt, unterschreiben diese die Niederschrift ebenfalls. Auch der Ringtausch zum Abschluss ist bei der standesamtlichen Trauung freiwillig.

Personalisierung

Wie persönlich eure Zeremonie wird, hängt von der / dem Standesbeamten und von euren Gästen ab. Prinzipiell ist der Ablauf einer standesamtlichen Trauung sehr standardisiert. Dennoch habt ihr die Möglichkeit, über Musik, einem kurzen Vorgespräch oder kleine Überraschungen eurer Gäste beim Empfang oder nach der Zeremonie individuelle Elemente einfließen zu lassen.

Fazit – Die Vor- und Nachteile einer standesamtlichen Trauung

Der wichtigste Punkt ist, dass ihr nach der standesamtlichen Trauung „offiziell“ verheiratet seid. Beispielsweise profitiert ihr von gesetzlichen Regelungen, vielleicht habt ihr steuerliche Vorteile und bei einer Schwangerschaft ist es um einiges unkomplizierter, die Vaterschaft anerkennen zu lassen. Aber vor allem ist es auch ein tolles Gefühl und ein großer Schritt, die Liebe zueinander auf einer neuen Ebene offiziell zu machen.

Dennoch könnt ihr bei der standesamtlichen Trauung nicht alles nach euren Vorstellungen gestalten. Beispielsweise habt ihr meistens nicht die Möglichkeit, den Raum selbst zu dekorieren. Auch eine personalisierte Rede, die eure einzigartige Beziehung im Detail beschreibt, ist in der Regel nicht möglich.

Trotzdem müsst ihr darauf nicht verzichten! Immer mehr Paare entscheiden sich dafür, eine zusätzliche Feier in Form einer Freien Trauung zu feiern. Hier könnt ihr komplett frei entscheiden, wo und wie ihr heiraten möchtet. Sogar den Ringtausch könnt ihr euch für diesen Anlass aufheben. Manchmal ist es sogar möglich, eine*n Standesbeamten*in zur Freien Trauung mitzunehmen, um den offiziellen Teil zu übernehmen.

Gerne beantworte ich euch eure Fragen oder berate euch bei der Gestaltung eurer Freien Trauung. Ich freue mich auf eure Nachrichten!

    Übersicht: eigene Darstellung

    Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

    Schreibe einen Kommentar